Anders als beim herkömmlichen "Ein-Pfarrer-Frontalgottesdienst" wirkt eine Gruppe von meist 20 - 25 Laien und Theologen verschiedener Konfessionen zusammen. Jede Thomasmesse hat ihre eigene Färbung. Im Mittelpunkt steht das Ringen um die eigenen religiösen Überzeugungen und das Bemühen, einen Gottesdienst zu gestalten, der sowohl Ihnen als auch uns etwas gibt.

Nach jeder Messe werden die Anwesenden eingeladen, sich an der Gestaltung des folgenden Gottesdienstes zu beteiligen und sich in den laufenden Prozess einzuklinken. Gerade weil der Kreis offen ist, engagiert sich eine Reihe von Teammitgliedern seit mehreren Jahren. Die Zusage mitzumachen gilt jeweils für eine Messe.

Die gegenseitige Unterstützung und Ermunterung zur rechten Zeit ist den Beherzten gewiss. Das Team fühlt sich vom Geist Christi getragen: Die guten Gaben werden zusammengeführt und gesegnet, es wird miteinander geteilt.






Auf den Weg machen

Gerade einmal oder vielleicht schon Jahre lang waren die neuen Teammitglieder als Besucher/innen in die Thomasmesse gekommen, bevor sie sich zum Mitgestalten gemeldet haben. Sie bringen ihre persönliche Glaubensbiographie, ihre Gaben, aber auch Ihre Verletzungen und Ängste mit.

Schrittweise, im eigenen Tempo, steigen die Neuen ein. Erleben, dass jede Messe von einem sich immer wieder neu formierenden Team vorbereitet wird, dass die Aufgaben reihum gehen. Jedes Mal wird von einem anderen Speaker, also Sprecher, die Hauptverantwortung übernommen. Ihm obliegt es, Kontakte zu knüpfen zu Menschen, die sich für die Gestaltung des folgenden Gottesdienstes zusammenfinden.






Ausdruck finden

Niemand aus dem Team muss sich überfordern, doch ermuntern wir uns gegenseitig, neue, authentische Formen des Ausdrucks im Glauben zu finden, ihm Stimme zu geben. Ziel ist es, ein klares Glaubensprofil zu entwickeln, dies zeigen wir schon im Logo der Münchner Thomasmesse: Der Daumenabdruck hat ein Gesicht.


Vorlesen, singen, beten, predigen, segnen, moderieren, Kinder hüten: Die Aufgaben, die in der Gruppe verteilt werden, sind vielfältig - und sie wurden bisher immer erfüllt. Für bestimmte Einsätze, wie Segnen, Handwaschen, Predigen, werden Teammitglieder in Seminaren eingeführt. Das ist der Beitrag der erfahrenen Teammitglieder als Ausgleich zu den frischen Impulsen, die Neue einbringen.


Ein besonderer Mitarbeiter wird häufig bemüht und liebend gerne willkommen geheissen: Der THOMASMESS-GEIST. Wie die Kurzformel eines Dankgebetes wird dieser Name ausgesprochen, wenn eine Zitterpartie im Ablauf der Messe eine glückliche Wendung erfahren hat. Es gibt keine Generalprobe, die Thomasmesse ist Life-Programm! Und wir spüren das Wohlwollen nicht nur aus den Kirchenbänken ...






Grenzen weiten

Vielleicht haben auch Sie die Erfahrung gemacht, dass Glaubenssätze und Gottesbilder, die wir von klein auf verinnerlicht haben, wirkungsvoll und oft einschränkend sind. Sie bergen eine Fülle von subtilen Erfahrungen, Grenzerlebnissen, Highlights, Enttäuschungen und Verletzungen.

Sich aufzumachen für neue Erfahrungen im Schutzraum Christi ist die Einladung an alle Thomasmess-Besucher und diejenigen, die an der Gottesdienstgestaltung mitwirken. In der Messe laufen viele Wege zusammen, der Kreuzungspunkt ist das Abendmahl.

Einfühlsam ermutigt werden die Zaghaften, liebevoll herausgefordert die Zurückhaltenden, zum Teilen von Aufgaben und Verantwortung aufgerufen die Arbeitswütigen, zum Dienst ermuntert die Delegierenden.

Die beiden finnischen Gründungsväter sind von der Überlegung ausgegangen, was sie sich wünschen, damit sie aus der burn-out-verdächtigen Rolle des Alleinunterhalters finden und selbst genährt und gestärkt nach dem Schluss-Segen die Kirche verlassen. Sie fragten sich: "Wie sieht ein Gottesdienst aus, der unseren Hunger stillt und zu dem wir alle unsere Freunde einladen können?"